Sind Sie ein guter Chef?

Autor

Barbara Rohrer

Datum

24. September 2019

Eine schwierige Frage. Da ist es viel leichter, den eigenen Vorgesetzten zu beurteilen. Im Idealfall lässt dieser einem den nötigen Gestaltungsfreiraum, kann motivieren, zuhören und begeistern, ist fair und lobt angemessen. Diese Aufzählung lässt sich natürlich beliebig erweitern. Schlüpft man selbst in die Vorgesetztenrolle, merkt man schnell, dass man nicht allem und allen gerecht werden kann. Und so gilt es, Wege zu finden, wie man zusammen als Team vorwärtskommt. 

Stetig besser werden

Kennen Sie Ihre Stärken und Schwächen in der Führungsrolle? Holen Sie sich in jedem Fall ein Feedback von Ihren Mitarbeitenden. Dazu eignet sich beispielsweise der Beurteilungsbogen im Jahresgespräch. Zusätzlich können Sie sich bewusst im Wochenrhythmus in Ihrer Führungsaufgabe auf ein untenstehendes Thema fokussieren:

  • Zuhören: Ich höre meinen Mitarbeitenden bewusst aktiv zu und frage nach. 

  • Informieren: Ich überlege mir am Ende des Arbeitstages, welche Informationen für mein Team / einzelne Teammitglieder relevant sein könnten und informiere sie.

  • Danke sagen: Überzeit, mitdenken, einmal länger bleiben, ein neues Projekt übernehmen und begeisterte Rückmeldungen von Kunden sind keine Selbstverständlichkeit. Ich sage meinen Mitarbeitenden wertschätzend danke und streiche auch mal ein besonderes Engagement an einer Teamsitzung heraus.  

  • Respekt: Die Mitarbeitenden haben unterschiedlich anspruchsvolle Arbeitsgebiete, stehen an verschiedenen Punkten im Leben und haben andere Horizonte. Ich begegne ihnen und ihrer Arbeitsleistung bewusst mit Respekt. 

  • Erklären: Ein neues Produkt, angepasste Prozesse oder eine zusätzliche Aufgabe. Als Vorgesetzter ist man oft näher am Puls und weiss, wohin der Weg führt. Darum rechne ich bewusst mehr Zeit ein, wenn es darum geht, eine Neuerung zu erklären. 

  • Vertrauen: Vertraue ich meinen Mitarbeitenden oder bin ich ihnen gegenüber kritisch eingestellt? Ich halte mir darum vor Augen, dass «meine» Mitarbeitenden motiviert, engagiert und kompetent sind. Aus diesem Grund habe ich sie ja eingestellt. 

  • Unterstützen: Ein Mitarbeiter arbeitet gerade an einem anspruchsvollen Projekt oder ich spüre, dass jemand vom Team bei einer Aufgabe oder einem Ziel nicht weiterkommt. Ich überlege mir, wie ich am besten unterstützen kann, damit er motiviert am Ball bleibt.

  • Delegieren: Aufgaben abgeben, entlastet und bietet Mitarbeitenden eine neue Herausforderung. Mehr dazu in der Checkliste: So schaffen Sie Zeit.

  • Inspirieren: Sehe ich Chancen und spannende Entwicklungsmöglichkeiten für unseren Bereich oder bin ich der Verwalter? Ich mache mir bewusst, dass ich mit meiner Einstellung, meinem Innovationssinn und mit konstruktiven Feedbacks Mitarbeitende in ihrer Arbeit inspirieren kann und so signalisiere, dass ich Ideen, Visionen und Neuerungen zulasse.

Ein guter Start ist wichtig

Übernimmt man neu ein Team oder steigt innerhalb des Teams auf, ist der Start besonders wichtig. Denn die Mitarbeitenden achten in der Anfangsphase sehr darauf, wie sich der neue Chef gibt. Ein Vorgesetztenwechsel ist schliesslich auch im Team mit Unsicherheiten, Erwartungen oder sogar Ängsten verbunden. 

In den ersten Tagen in Ihrer neuen Funktion ist es besonders wichtig, dass Sie mit Ihren Mitarbeitenden, Führungskollegen, Schlüsselpersonen und natürlich auch Ihrem Vorgesetzten möglichst persönlich in Kontakt treten. Geben Sie Ihren Mitarbeitenden die Hand, merken Sie sich ihre Namen und nehmen Sie sich Zeit für einen kurzen Austausch. Interessieren Sie sich ehrlich und geben Sie auch etwas von sich preis. Strecken Sie die Fühler aus und nehmen Sie Arbeitsklima, ungeschriebene Gesetze, Umgangston und Arbeitsplatzgestaltung wahr. Und ganz wichtig: Verzichten Sie möglichst auf vorschnelle Entscheide, Versprechen und Zusagen. 

Sind Sie innerhalb des Teams aufgestiegen, müssen Sie dem Rollenwechsel besondere Bedeutung schenken. Sprechen Sie offen mit Ihren Kollegen über Ihre neuen Aufgaben und vermeiden Sie auch hier Versprechungen, die Sie letztlich nicht einhalten können. Und nicht vergessen: Sie werden nicht alle Erwartungen erfüllen können. Das bringt die Rolle als Führungskraft mit sich. 

Checkliste: Schaffen Sie Zeit für das Wesentliche

Vorgesetzte jonglieren oft zwischen der E-Mail-Flut, vollen Terminkalendern und anspruchsvollen Zielen. Dabei können Sie sich zu wenig auf die Führungsaufgabe konzentrieren. Diese ist jedoch wichtig, um am Puls zu bleiben, Mitarbeitende zu halten und die Arbeitsqualität und Zielerreichung sicherzustellen. Nutzen Sie unsere Checkliste, um mehr Zeit für Führungsaufgaben zu erhalten:

Hier geht es zur Checkliste

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